Unsere „Weltreise“ durch Italien
Nachdem jahrelang spektakuläre Erzählungen vergangener Studienfahrten im Umlauf waren, war es am dritten Juli für uns soweit. 28 Hobby-Biologen und -Physiker standen am Tierpark Olderdissen bereit und bestiegen voller Vorfreude den Bus, um sich auf die Reise nach Rom, Sorrent und die Toskana zu begeben. Natürlich brachten auch die Lehrer Frau Reinhold und Herr Bormann jede Menge gute Laune mit und die Reise konnte starten.
Nach 21 Stunden Fahrt und einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht im Bus kamen wir in Rom an. Wir erreichten bald das Hotel „Rom Antika“, das für die nächsten drei Tage unsere Unterkunft sein sollte.
Als die Zimmer nach erstaunlich wenigen Handgreiflichkeiten schließlich verteilt waren, ging es am frühen Abend los auf einen ersten Spaziergang durch Rom. Dank der hervorragend vorbereiteten Lehrer war die Spanische Treppe schnell gefunden. Für den restlichen Abend durften wir in kleinen Gruppen die Stadt erkunden, bis sich spät abends tatsächlich alle Schüler zur abendlichen Zimmerrunde wieder im Hotel einfanden.
Am nächsten Tag besichtigte man nach einem wie für Italien üblich sehr süß ausfallenden Frühstück den Petersdom, das Forum Romanum und das Kolosseum. Dabei begegneten uns verschiedenste Hürden, die es zu überwinden galt, so wie das vorgeschriebene Bedecken von Schultern und Knien im Petersdom, oder auch ein kurzfristiger Wassermangel auf dem Forum Romanum - offenbar hatte niemand damit gerechnet, dort im Hochsommer drei Stunden mit der Sonne um die Wette zu schwitzen. Nach besagter Zeit fand sich zur Freude aller einer der vielen Trinkbrunnen in Rom, an dem alle neue Energie tanken konnten. Frisch gestärkt ging es danach zum Kolosseum nebenan. Die letzteren Sehenswürdigkeiten besuchten wir mit einer Führerin, die uns fortwährend mit wissenswerten Infos zur jeweiligen Attraktion versorgte.
Tag zwei in Rom begann ähnlich, und es gelang uns nach Ankunft in den Vatikanischen Museen sehr schnell, unsere Führerin vom Vortag zu finden. Auch hier konnte sie uns viel über die Geschichte und Entstehung des Vatikans, sowie umfassende Informationen zu jedem Raum und Werke geben.
Nach der Mittagspause trafen sich die Schüler mit Herrn Bormann, um nach einem kurzen Fußmarsch den Park der Villa Borghese zu erreichen. Es herrschte entspannte und ausgelassene Stimmung. Wir sangen ein paar Songs, die Herr Bormann mit seiner Ukulele begleitete, bis sich die Runde bei Sonnenuntergang nach und nach auflöste. Abends sammelte man sich wieder im Hotel, damit alle ihre Koffer für die Weiterreise am nächsten Tag packen konnten.
In Sorrent angekommen, gingen einige Schüler am späten Nachmittag unter Herrn Bormanns Aufsicht mit Badesachen und Sonnencreme bepackt zum nahegelegenen Strand. Einige kleine Felsen im Meer dienten als Klippen, die bei Vielen kleine Kratzer an Füßen und Beinen verursachten, was jedoch keinen von wilden Wasserabenteuern abhalten konnte.
Das Abendessen bestand von nun an jeden Abend aus fast ganz durchgekochten Nudeln und beim Frühstück gab es die Wahl zwischen rund fünf verschiedenen Kuchen - La Dolce Vita für uns Meeresbiologen. Bevor am Sonntag aber das ersehnte meeresbiologische Programm stattfinden sollte wurde ein Tagesausflug nach Pompeji eingeschoben. Nach einer Führung durch die antike Stadt führte unsere Route uns zum Vesuv. Motiviert durch eine versprochene Weinprobe, die am Gipfel des Vesuvs auf uns wartete sollte, kämpften sich alle den steilen und staubigen Weg bis oben. Von dort aus konnte man nicht nur ganz Neapel und Pompeji sehen, sondern auch bis in den tiefsten Krater des Vesuvs schauen.
Am folgenden Tag war es endlich an der Zeit für das meeresbiologische Programm! Wir wurden vom lieben Jussi begrüßt und sofort in die Grundprinzipien des Schnorchelns eingeführt. Außerdem wurde über Lebewesen wie Schnecken, Seegurken etc. informiert, aber auch vor den giftigen, wie dem Drachenkopf oder bestimmten Quallen gewarnt. Nun war uns klar, wie wir uns bei einem möglichen „Aufeinandertreffen“ zu verhalten haben.
Bei 37 Grad waren alle sehr dankbar, dass wir mit der Praxis beginnen wollten und die Theorie noch aufsparten. Alle gingen mit Schnorcheln, Flossen und Taucherbrillen ausgestattet zum Strand. Dort wurden je acht Schüler einem Meeresbiologen zugeteilt, von dem sie beim darauf folgenden Tauchgang zu vielen Lebewesen, die wir sahen, etwas erklärt bekommen haben. Teilweise durften wir Seesterne und Seegurken auch anfassen.
Kleine Fische und Tierchen einzufangen sollte uns auch nicht verwehrt bleiben. In kleinen Gruppen hatte jeder eine bestimmte Tiergruppe zugeteilt bekommen. Zuerst suchten alle die entsprechenden Lebewesen im Meer, danach erklärte jede Gruppe kurz etwas über die jeweiligen Tiere.
Neue Woche, neues Glück. Am nächsten Montag starteten wir unsere Wanderung durch die Macchie, karge Gestrüpplandschaften, zu einer kleinen Bucht, in der wir schnorcheln konnten. Auf dem Hin- und Rückweg bekamen wir viel über die Flora und Fauna der Region erklärt.
Zurück auf der Station wurden Referate der Schüler vielfältigsten Themen der Biologie gehalten, die teilweise durch die Meeresbiologen ergänzt wurden.
Der letzte Tag des Programms begann damit, dass wir in Zwei Gruppen geteilt wurden, von denen der eine Teil nach Seegraswiesen tauchte, während der andere Teil kleine Lebewesen unter dem Mikroskop betrachten durfte. Nach einiger Zeit wurde getauscht.
Damit war unsere Zeit in Sorrent auch schon wieder um, und wir traten den Heimweg an, machten aber auf halber Strecke noch einen Zwischenstopp in Vinci in der Toskana. Dort verbrachten wir nach einer Nacht in verhältnismäßig großen und luxuriösen Zimmern einen gesamten Tag, der zunächst mit einer Führung durch das Da Vinci-Museum gut anfing, jedoch leider ein weniger schönes Ende bereithielt - in der Mittagspause stellten wir fest, dass in unseren Bus eingebrochen worden war. Dabei wurden einige mehr oder weniger wertvolle Gegenstände geklaut, was dann auch der Anlass für uns war, die Stadtführung am Nachmittag abzusagen.
Trotz alledem beendeten wir unsere Studienfahrt mit guter Laune und haben viel Erzählenswertes erlebt. Wir danken an dieser Stelle noch einmal besonders Frau Reinhold und Herrn Bormann, ohne deren Planung, Organisation und Geduld diese Studienfahrt nicht hätte stattfinden können. Wir genossen jede Sekunde dank Frau Reinhold, die trotz Krankheit allzeit bereit war, die Stimmung anzukurbeln, und dank Herrn Bormanns außerordentlichem musikalischen Engagement. Nun haben wir sogar einen Song über unsere Fahrt, der massig gute Laune mit sich bringt!
Vielen Dank für eine gelungene Fahrt!
Paulina Fehring