Fahrradfahren könnte die Lösung für viele Probleme sein,- für die Aufmerksamkeit der Schülerinnen und Schüler, ihre Gesundheit und Fitness, ihren schulischen Erfolg, einen besseren Lebensstil, es würde sich vorteilhaft auf das Flair unserer Innenstädte auswirken und gleichzeitig die Umwelt schützen.
Dieses Motto, formuliert auf der Abschlussveranstaltung des europäischen Stars-Projektes in Brüssel, unterstrich eindrucksvoll die mögliche Bedeutung einer europaweit angelegten „Stars“-Kampagne.
An dieser Stelle kamen wir uns das zweite Mal bedeutsam vor, das erste Mal, weil wir bei einem europäischen Projekt mitmachten und Bielefeld im gleichen Atemzug mit den Hauptstädten Madrid, Mailand, London , Edinburgh, Warschau, Prag, genannt wurde.
Zudem stellte sich heraus, dass Bielefeld mit drei Goldauszeichnungen und vielen Silber und Bronzesternen sehr erfolgreich war. Der Goldstatus wurde nicht an alle teilnehmenden Länder vergeben. Er wurde für langjährige erfolgreiche Aktionen vergeben. Wir haben am Rats über den Zeitraum der zweieinhalb Jahre jeweils für eine Stufe neun Einzelaktionen, drei zweitägige Projekte im Rahmen des fächerverbindenden Unterrichts und drei „Stadtradel“-Wettbewerbe an der Schule durchgeführt.
Als Belohnung für dieses Engagement fuhren wir mit den Vertretern von drei weiteren Schulen, Lehrern und Schülern und den Bielefelder Organisatoren für drei Tage nach Brüssel.
Felix Goldmann, der als „Pionier“ im ersten „Stars“- Jahr seine Facharbeit zum Thema Schulwegcheck geschrieben hat, vertrat alle anderen Schüler des Ratsgymnasiums, die an „Stars“-Projekten teilgenommen hatten.
Der 18.Februar diente noch der Anreise, dem Einrichten im Hotel, gemeinsames Abendessen und Bummel durch die Altstadt.
Am 19. Februar begann das offizielle Kongress-Programm mit einer Führung durch das Europaparlament, einer sehr abwechslungsreich präsentierten Ausstellung mit vielen Möglichkeiten der individuellen Recherche zur Entstehungsgeschichte der EU.
Die Bielefelder Stars-Delegation vor dem Europa Parlament
Mittags liefen wir über den roten Teppich zur Anmeldung und zum Lunch, wo wir schon die ersten Bekannten trafen, nämlich Lorna Henderson aus Edinburgh, die zusicherte, dass einem erneuten Besuch mit Fahrradtour bei der nächsten Studienfahrt nach Großbritannien von ihrer Seite nichts entgegenstünde.
Am Nachmittag hatten die Schüler ihr eigenes Programm mit Radtour und einigen Kurzvorträgen. Hierbei durfte Felix, der sehr kurzfristig über seiner Mitwirkung informiert worden war, vor internationalem Publikum seine „Schulwegcheck“- Radtour in Schottland in englisch kommentieren. Aber wenn man als Leistungskurs Englisch belegt hat, dann funktioniert das auch ohne lange Vorbereitung. Alle anderen Gruppen hatten fertige Power- Point- Präsentationen, die sie abspulen konnten.
Zur gleichen Zeit konnten die Lehrer den Erfahrungsberichten der teilnehmenden Stars-Schulen lauschen.
Betont wurde von mehreren Experten, dass Verhaltensänderungen Zeit erfordern.
Kleine, niedrigschwellige Aufgaben, Verkehrssicherheitserziehung, Information für Eltern und verbesserte Infrastruktur für Radfahrer sind die Bausteine, die unverzichtbar sind. Zum zuletzt genannten Baustein haben unsere Schülerinnen und Schüler selbst Anregungen entwickelt und an die Verkehrsplaner vor Ort weitergegeben. Über deren Umsetzung wird Mitte März im Verkehrsausschuss in Bielefeld beraten.
Die erfolgreichsten Beispiele aus der Praxis, die in Brüssel vorgestellt wurden und zu einer Steigerung der Zahl der fahrradfahrenden Schüler führte, waren, Frühstückseinladung für Radfahrer, der rote Teppich für Radfahrer und Radexkursionen oder Radwanderungen zu attraktiven Zielen.
Die Prämierung mit Goldstatus für das Ratsgymnasium (Felix Goldmann, Q2, 4. von rechts)
Der Kongress endete mit dem ermunternden Aufruf „Schaut euch die besten Praxis-Beispiele ab und habt Spaß! Veröffentlicht sie auf der Homepage und sorgt damit für die Verbreitung dieser Idee.“
Das werden wir tun! Wir werden Ideen aus Brüssel übernehmen, sie an unsere Gegebenheiten anpassen und mit dem beginnenden Frühjahr die neuen „Stars“-Projekte in Schwung bringen - zum Wohle aller!
Ingrid Echterhoff