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Schüler erhalten Preise für Arbeiten zur Ökumene, zur Untersuchung der Chancen und Grenzen neuer Gottesdienstformen und für eine Auseinandersetzung mit dem Vaterunser

Im Rahmen einer Feierstunde sind in der Theologischen Fakultät Paderborn am Mittwoch, 21. November, zwei Schülerinnen und ein Schüler mit den ersten Preisen des diesjährigen Facharbeitswettbewerbs der kirchlichen Hochschule ausgezeichnet worden.

Den ersten Preis und 400 Euro gewann Cecille Müller vom Gymnasium St. Michael in Paderborn für ihre Facharbeit „Karl Barth – Wegbereiter der Ökumene? Kritische Würdigung eines bedeutenden evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts im Blick auf sein Wirken in der ökumenischen Bewegung, sowie seiner Theologie“. Den zweiten Preis und 300 Euro erhielt Theresa Oesselke von den Schulen der Brede Brakel für ihre Facharbeit „Nightfever: Ansteckend oder fiebersenkend? Eine liturgiewissenschaftliche und pastorale Untersuchung der Chancen und Grenzen neuer Gottesdienstformen am Beispiel der Initiative Nightfever“. Den dritten Preis und 200 Euro erschrieb sich Paul Ferdinand Böllhoff vom Ratsgymnasium in Bielefeld für seine Arbeit „‚Führe uns nicht in Versuchung‘ (Mt 6,13) – Auseinandersetzung mit einer möglichen Umformulierung der 6. Bitte des ‚Vaterunser‘-Gebetes“.

Die Ehrungen nahm Prorektor Professor Dr. Stefan Kopp zusammen mit Emanuel Rasche, dem Betreuer des Facharbeitswettbewerbs vonseiten der Theologischen Fakultät Paderborn, vor. Professor Kopp zeigte sich bei seiner Begrüßung erfreut über das große Interesse, auf das der Wettbewerb in diesem Jahr gestoßen war. Dieser will Arbeiten von Schülerinnen und Schülern würdigen, die sich eigenständig und kritisch mit aktuellen und strittigen Fragen im Themenbereich Religion und Theologie in der modernen Gesellschaft auseinandersetzen.

Besonders angetan von den Leistungen der Schülerinnen und Schüler zeigten sich auch Dr. Dennis Lewandowski und Dr. Stefan Klug, die für die Schulabteilung des Erzbischöflichen Generalvikariats Paderborn an der Feierstunde teilnahmen. „Ich freue mich besonders darüber, dass sie auch angesichts anderer möglicher Themengebiete und in einer Zeit in der die katholische Kirche oft in der Kritik steht theologische Fragestellungen ins Zentrum Ihrer Facharbeiten gestellt haben“, sagte Dr. Lewandowski und hob hervor: „Mit dem Thema Ökumene, der Frage wie man Jugendliche mit neuen Gottesdienstformen erreichen kann und dem Vaterunser haben sie aktuelle und gesellschaftlich relevante Themen bearbeitet“. Abschließend betonte er: „Bewahren sie sich ihre kritische Haltung und tragen sie das ‚Theologisieren‘ auch weiterhin mit in Ihren Alltag“.

In den Laudationes würdigte Emanuel Rasche die Arbeiten der beiden Preisträgerinnen und des Preisträgers und begründete die Entscheidung der Jury in der Vergabe der Preise. Dabei betonte er, dass sich die Jury schwer getan und kontrovers diskutiert habe. Die Schnittmenge in der Qualität der drei ausgezeichneten Arbeiten, sei viel größer als der Unterschied gewesen.

Paul Ferdinand Böllhoff lobte er für seine eigenständige und kreative Bearbeitung der Fragestellung, ob die sechste Bitte des Vaterunsers „Und führe uns nicht in Versuchung“ in „Lass uns nicht in Versuchung geraten“ umgeändert werden solle. Besonders hob er dabei die systematische, differenzierte und multiperspektivische Herangehensweise an das Thema und das eigenständige Fazit hervor, in der Schüler aus Bielefeld zu dem Schluss gekommen war, dass die Formulierung der Bitte nicht geändert werden sollte.

Auch Theresa Oesselkes Arbeit würdigte er für ihre klare, überzeugt gegliederte Herangehensweise. Sie habe in der sprachlich einwandfreien Arbeit bereits ausgiebig wissenschaftliche Fachliteratur bearbeitet und die Fragestellung, welche Chancen und Grenzen ein neues Gottesdienstformat wie Nightfever für die Selbstentfaltung von Menschen bereithalte, sehr differenziert untersucht.

Schließlich zollte er Cecille Müller, der ersten Preisträgerin, für ihre Auseinandersetzung mit einem so schwierigen und komplizierten Thema wie dem Denken von Karl Barth und seiner ökumenischen Bedeutung Anerkennung. Die Paderborner Schülerin habe sehr klar und differenziert auf die Bearbeitung ihrer Fragestellung hingearbeitet und eine beachtliche Anzahl an wissenschaftlicher Literatur verarbeitet. Die Arbeit zeuge von der Herausforderung und schwierigen Aneignung des Themas, die Cecille Müller geleistet habe. Als erste Preisträgerin, hielt sie im Anschluss an die Laudationes selbst einen Kurzvortrag zu ihrem Facharbeitsthema.

Einmal im Jahr sind Schülerinnen und Schüler der Oberstufe im Erzbistum Paderborn eingeladen, am Facharbeitswettbewerb der Theologischen Fakultät Paderborn teilzunehmen. Bereits zum sechsten Mal findet er in Kooperation mit der Hauptabteilung „Schule und Erziehung“ des Erzbischöflichen Generalvikariates auch im Jahr 2019 wieder statt. Der Einsendeschluss für den neuen Wettbewerb ist der 31. Juli 2019.

FacharbeitPaderborn

Die Gewinner des diesjährigen Facharbeitswettbewerbs der Theologischen Fakultät Paderborn: (v.l.) Dr. Stefan Klug, Paul Ferdinand Böllhoff, Emanuel Rasche, Cecille Müller, Theresa Oesselke, Professor Dr. Stefan Kopp, Dr. Dennis Lewandowski.

22.11.18, Theologische Fakultät Paderborn

https://www.thf-paderborn.de/gewinner-des-facharbeitswettbewerbs-2018-ausgezeichnet/