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eurovision1914

Schüler der Jahrgangsstufe 9 zur „Eurovision 1914“ nach Oberhausen eingeladen / Veranstaltung bildet Abschluss des LVR-Verbundprojektes „1914 – Mitten in Europa“

Bielefeld/Köln. 26. Januar 2015. Ob Schulen, Museen, Gedenkstätten oder Archive – wer ein Schülerprojekt zum Ersten Weltkrieg gestaltet hat, konnte sich beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) für eine Teilnahme bei der internationalen Tagung unter dem Titel „Eurovision 2014 – eine Zwischenbilanz“ am 19. und 20. Februar 2015 im LVR-Industriemuseum in Oberhausen bewerben. Aus über 50 Einsendungen wählte der LVR nun rund ein Dutzend Schülerprojekte aus. Auch Schüler der Jahrgangsstufe 9 des Ratsgymnasiums Bielefeld werden vor Fachleuten und Vertreterinnen und Vertretern von Schulen und Museen aus Deutschland, England, Frankreich, Italien und Rumänien ihre Ergebnisse präsentieren.

Englische und deutsche Schüler mit ihren Begleitern in der Ausstellung in der Abingdon School. Foto: Ratsgymnasium Bielefeld

Interkulturelles Lernen von deutschen und englischen Schülern

„Zwei Schulen im Krieg - englische und deutsche Erinnerungskulturen zum Ersten Weltkrieg“ – so lautet der Titel des Projektes, unter dem sich fünf junge Bielefelder dem Ersten Weltkrieg im Rahmen des jährlichen Austauschprogramms mit der englischen Partnerschule in Abingdon bei Oxford gewidmet haben. Seit Ende 2013 haben sie gemeinsam mit ihren Lehrern Dr. Johannes Altenberend, Dr. Marli Schütze und Hanna Heseker auf der Grundlage historischer Quellen dokumentiert, wie ihre Schule vom Ersten Weltkrieg betroffen war, mit welcher Einstellung junge Männer in den Krieg zogen und wie viele ihm zum Opfer fielen. Die englischen Jugendlichen arbeiteten währenddessen für ihre Schule die Ereignisse rund um 1914 auf. So ließen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Schulen bei Kriegsbeginn vergleichen – und jeweils erörtern, wie in einem anderen Land Europas an die Ereignisse vor rund 100 Jahren erinnert wird.

„Die deutsch-englische Kooperation zweier weiterführender Schulen macht das Projekt besonders. Durch das interkulturelle Lernen haben wir wichtige Erkenntnisse über die Erinnerungskultur und Geschichte eines anderen europäischen Landes gewonnen“, erklärt Dr. Johannes Altenberend, Lehrer am Ratsgymnasium Bielefeld. Seine Schüler erstellten acht Ausstellungstafeln, präsentierten ihre Ergebnisse im Oktober 2014 an der englischen Partnerschule und beteiligten sich während ihres Aufenthaltes in England an der Fertigstellung der englischen Präsentation. Beim Gegenbesuch der britischen Schüler vom 10. bis zum 18. Februar wird die Ausstellung nun im Ratsgymnasium zu sehen sein. Auch am internationalen Schülerkonvent in Oberhausen dürfen die Schüler mitwirken. „Wir freuen uns auf die Teilnahme und wollen uns von den wissenschaftlichen Vorträgen und den Projektergebnissen der anderen Schulen überraschen lassen“, sagt Dr. Johannes Altenberend.

„Eurovision 2014“ als Abschluss des LVR-Verbundprojektes

Mit der „Eurovision 2014“ richtet der LVR den Blick darauf, wie in europäischen Staaten an den Ersten Weltkrieg erinnert wird. Dabei geht es etwa um die Frage, wie die erneute Auseinandersetzung mit den Ereignissen vor rund 100 Jahren das historisch-politische Lernen in Europa beeinflusst. Im Mittelpunkt steht zudem, was Kinder und Jugendliche mit dem Anlass des Gedenkens verbinden. „Als kultureller Dienstleister und Träger von zwölf Museen mit museumspädagogischen Angeboten haben wir einen bildungspolitischen Auftrag, dem wir mit der Schülertagung in Oberhausen gerecht werden wollen. Gleichzeitig bauen wir eine Brücke, die dem Gedenken an den Ersten Weltkrieg eine ganz besondere europäische Perspektive gerade von Schülerinnen und Schülern verleiht“, sagt Milena Karabaic, LVR-Dezernentin Kultur und Umwelt. Der interregionale und internationale Austausch im LVR-Industriemuseum Oberhausen bildet zudem den Abschluss des umfangreichen Verbundprojektes „1914 – Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg“. Seit 2013 haben bisher rund 320.000 Menschen die 13 Ausstellungen besucht, in denen der LVR aus verschiedenen Blickwinkeln die Ereignisse in der Epoche rund um 1914 beleuchtet hat. Die Zwischenbilanz analysiert, wie im Jahr 2014 an den Ersten Weltkrieg erinnert wurde. Während das Gedenken in Deutschland wesentlich auf den Ausbruch des Krieges beschränkt ist, widmen sich die europäischen Nachbarländer noch bis 2018 der Epoche vor rund 100 Jahren.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter http://www.eurovision1914.lvr.de.


»1914 – Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg« ist ein Projekt des

LVR-Dezernates Kultur und Umwelt mit verschiedenen Partnern. Schirmherrin des

Projektes ist Ute Schäfer, Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des

Landes Nordrhein-Westfalen.

 

lvr2014

Justus Keitel (links) und Cornelius Rahe vom Ratsgymnasium Bielefeld analysierten
mit ihrer Projektgruppe, wie ihre Schule vom Ersten Weltkrieg betroffen war.
Foto: LVR / Jürgen Hoffmann