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Als am Freitag, den 24.10.2014, um 15 Uhr alle Griechischkurse von der 9. Klasse bis zur Q2 in den Bus nach Köln einstiegen, hatten viele noch keine genaue Vorstellung von dem, was sie im Hörsaal der Kölner Universität erwarten sollte.
Denn dort sollte ein 2400 Jahre altes Theaterstück aufgeführt werden - „Die Frösche“ von dem griechischen Komödienautor Aristophanes. Und das natürlich in seiner Ursprache auf Griechisch. Digital lief auf einer Leinwand eine moderne deutsche Übersetzung mit, so dass man die Handlung flüssig verfolgen konnte. Aristophanes, der unter seinen Zeitgenossen durch seinen Wortwitz hohes Ansehen genoss, lebte in Athen, wo er circa 450 v.Chr. geboren wurde und 62 Jahre später starb. Er war Spezialist für die Komödie, eine Erfindung der Polis Athen. Die Komödie stellte aktuelle,  vor allem politische Themen dar und scheute sich nicht, die führenden Politiker namentlich vorzuführen, ähnlich dem heutigen Kabarett. Doch anders als das heutige Kabarett hatte das athenische Theater eine unvergleichlich größere Breitenwirkung, da Unterhaltungsmöglichkeiten selten waren. Wie stark das Theater in der Gemeinde verwurzelt war, zeigt die Tatsache, dass alle Chöre (Bestandteil eines jeden Theaterstücks) aus athenischen Bürgern bestanden, nur die Protagonisten waren Profis. Es war in Athen üblich, dass jedes Stück nur ein einziges Mal in den Theatern aufgeführt wurde.

„Die Frösche", in antikem attischem Griechisch ‘Oι Βατραχοι, handelt von dem Theater- und Weingott Dionysos, der nach dem Tod des Euripides zu der Erkenntnis kommt, dass es keinen guten Tragödiendichter mehr gibt. Also begibt er sich mit seinem klugen Diener Xanthias, ein gewitzter und athletischer Kerl, gespielt vom David Djaja, in die Unterwelt, um den Verstorbenen wieder zurückzuholen.
Nach einigen Turbulenzen, unter anderem der Überfahrt über einen See, in dem Dionysos, welcher überzeugend von Robert Tegethoff verkörpert wurde, den Fröschen begegnet, welche ihn mit einem „Brekekekex Quax Quax!“ anquaken, kommt der gemütliche und unsportliche Gott, verkleidet als Herakles, in der Unterwelt an. Sein authentisches Agieren auf der Bühne zeigte, wie gut er sich in die Rolle hineinversetzen konnte. Nun muss er aber als Schiedsrichter zwischen den Dichtern Aischylos und Euripides, die überragend von Johannes Schoroth und Sebastian Reuter dargestellt werden, agieren, um den Besseren wieder mit zurück ins Leben zu nehmen. Die Darsteller der beiden Dichter waren passend zu ihren Rollen ausgewählt. Ein lebhafter temperamentvoll argumentierender und gestikulierender Euripides stand einem sich bestimmt äußernden, introvertierten, das Militärische akzentuierenden Aischylos gegenüber.

Für die Chorlieder wurden eigens Melodien komponiert, welche vom Chor der Frösche und dann vom Hauptchor, gesungen wurden. Für die Komposition sowie die komplette Leitung war Volker Schaper verantwortlich. Die Musik sowie der Chor und die Choreographie waren in der Wiederholung ermüdend, die schauspielerische Leistung der Akteure aber ließ den Zuschauer darüber hinwegsehen. Die Begeisterung des Publikums zeigt sich im verdienten Szenen- und Schlussapplaus. Dazu muss man beachten, dass alle Schauspieler ihren Text auf Griechisch auswendig gelernt haben mussten, was nicht grade eine Leichtigkeit darstellt.

Frau Jung-Lösing, Frau Winke, Frau Tschäpe und Herr Dr. Gertz begleiteten die Kurse.
Die Resonanz der Griechischschüler unserer Schule fiel sehr positiv aus, eine Komödie in antikem Griechisch erlebt man immerhin auch nicht alle Tage.


Ein Bericht von Moritz Meier, mit Ideen der Kurskollegen und des -Lehrers