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Die Oberstufenschüler Tim Kerkmann und Pascal Féaux de Lacroix wurden mit Urkunden für gute Essays, die sie im November 2012 zur Teilnahme beim Bundes- und Landeswettbewerb Philosophischer Essay geschrieben hatten, ausgezeichnet. Tim ist Schüler in der Q1, Pascal besucht die Q2. Tim Kerkmann hat über eine Spekulation des Philosophen Hans Blumenberg nachgedacht, nämlich die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit bzw. Unwahrscheinlichkeit „eines messianischen Reiches, in dem Wolf und Lamm miteinander weiden.“ Blumenberg macht darauf aufmerksam, dass irgendwann „die Wölfe vom Aussterben bedroht sein werden und sich die Wolfsfreunde zusammentun müssen, um von irgendwoher Lämmer für die Wolfsernährung zu beschaffen.“ Tim bezieht diesen Gedanken unter anderem auf die Staatstheorie von Thomas Hobbes, denkt aber auch an die aktuellen ethischen Postulate von Hans Jonas. Pascal Féaux de Lacroix hat über Zweifel an der Psychologie und der Psychoanalyse, die George Grosz in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts äußerte, nachgedacht. Pascal schreibt: „Die Psychoanalyse ist weit davon entfernt, den Geist zu begreifen – vielleicht weil sie einen noch zu menschlichen Blick auf ihn wirft.“ Er fährt fort, indem er eine Alternative nennt: „Einer anderen Wissenschaft gelingt das vielleicht besser. Die Neurowissenschaft zeigt uns, wie sich die funktionellen Prozesse des Geistes physisch realisieren. Dadurch ermöglicht sie einen systematischeren Zugang als die Psychoanalyse.“