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Zwei Schüler des Ratsgymnasiums Bielefeld, Laura Herde und Maximilian Günnewig-Mönert, wurden jetzt für ihre erfolgreiche Teilnahme am Bundes- und Landeswettbewerb Philosophischer Essay 2011 ausgezeichnet. Das Lob mit Urkunde wurde ihnen vom Landesbeauftragten Dr. Gerd Gerhardt verliehen. Laura Herde (Jahrgangsstufe 10) ist Schülerin im Einführungskurs Philosophie G8 (Kurslehrer: Dr. Wolfgang Schröder). Maximilian Günnewig-Mönert ist Schüler der Jahrgangsstufe 13 (Kurslehrerin: Frau Sabine Jung-Lösing). Beide Teilnehmer diskutieren in ihren Essays einen Ausspruch von Oscar Wilde, den der Philosoph und Schriftsteller Ulrich Horstmann, ein Virtuose gegenwärtiger Unheilswahrnehmung, zur Bearbeitung vorgeschlagen hatte: „Die Grundlage des Optimismus ist die nackte Angst.“ – Laura nennt die Angst ein „Gefühl“ und den Optimismus eine „Einstellung“. Durch ein Gedankenexperiment stellt sie dar, wie das Gefühl die Einstellung bestimmt. Ein Mensch, der sich mental auf eine schwierige Situation vorbereitet, kann an die Grenzen seiner Belastbarkeit geraten und wird versuchen, sich dennoch der Situation zu stellen. „Diese Einstellung bezeichnen wir als Optimismus.“ Dabei erfüllt die Angst den Zweck, dem Menschen zur realistischen Klarsicht zu verhelfen. „Denn ohne Angst […] würden wir nie auf den Gedanken kommen, etwas so zu sehen, wie es tastsächlich ist.“ – Maximilian argumentiert gegen die heutige „Positivdenkerei“ und gegen den „Zwang, immer an das Beste zu glauben“. Dagegen setzt er eine viel tiefer zu verstehende „Lebensbejahung“ und kommt zu einem paradoxen Fazit: Der in Mode gekommene Optimismus „ist entfremdet und erweckt […] einen pessimistischen Eindruck.“