Seit wenigen Wochen ist das Rats Partnerschule der Stolperstein-Initiative Bielefeld. Im Rahmen der Partnerschaft übernimmt die Schule die Verantwortung für die Pflege von insgesamt 14 Stolpersteinen in der Bielefelder Altstadt, die an die Verfolgten des NS-Regimes erinnern. Daher suchten zehn Schülerinnen und Schüler aus den Geschichtskursen der Oberstufe sowie eine Gruppe von Siebtklässlern zusammen mit Frau Tenge und Herrn Karmann die Steine auf, um diese wieder zum Glänzen – und somit in den Fokus der Menschen – zu bringen. Das Schicksal der jüdischen Familie Mosberg, die Frau Tenge zusammen mit einigen Siebtklässlerinnen und Siebtklässlern aufsuchte, wurde zuvor von den Schülerinnen und Schülern im Unterricht recherchiert. Auch die Schülerinnen und Schüler der Geschichtskurse recherchierten vor Ort Informationen zu den Verfolgten.
Neben der Pflege der Steine, die von den teilnehmenden Schulen an einem festgelegten Tag im Jahr geputzt werden, wird es im Rahmen der Kooperation zukünftig auch möglich sein, z.B. im Rahmen einer Facharbeit weitere Bielefelder Schicksale zu recherchieren, um weitere Gedenksteine anzustoßen. Aktuell ist geplant, auch dem ehemaligen jüdischen Schüler der Schule, Ernst Cosmann, dessen Schicksal derzeit der Literaturkurs Dominik Hummels mit einem Theaterstück aufgreift, einen Stein zu ermöglichen.
In einer Abschlussveranstaltung mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern aller Schulen im Stadtarchiv fand Bürgermeisterin Karin Schrader lobende Worte für die Engagierten. Angesichts steigenden Antisemitismus in Deutschland sei es besonders wichtig und lohnenswert, an die Opfer des Holocausts zu erinnern.