Bereits zum sechsten Mal fand in der Aula des Ratsgymnasium Bielefeld das mittlerweile fest etablierte musikalische Abendprogramm „Very Personal“ statt. Unter der Leitung von Musiklehrkraft und Moderator Dominik Hummel zeigen Schüler/innen und Lehrkräfte der Schule ihr musikalisches Talent und geben in persönlichen Gesprächen auf dem Sofa, im Stil einer Late-Night-Show, Einblicke in private wie musikalische Werdegänge.
So unterhielten die beiden Schüler Daniel Hoene (Jahrgang 7) und Grigorji Bonert (Jahrgang 12) die Besucher/innen dieses Mal mit Musikstücken am Cello, der Posaune sowie am Klavier und gaben anschließend preis, inwiefern eigene Interessen sowie musikalische Vorbilder die Wahl von Instrumenten und Musikstilen beeinflussen können. Daniel Hoene aus der siebten Klasse berichtete, wie bedeutsam dabei auch die Musik AGs in der Schule für die Weiterentwicklung seien und verdeutlichte dies sogleich im Posaunenduett mit Dominik Hummel. Auch der angehende Abiturient Grigorji Bonert, der seit seinem fünften Lebensjahr klassische Klavierstücke spielt, erklärte wie sehr ihn der Jazz der Big-Band prägte und zu eigens komponierten Stücken inspirierte. Virtuos spielte er so mit „improvisierten Beilagen“ wie er den Zuschauern verriet und verwies zudem auf den besonderen Stellenwert der musikalischen Abende, wie den Frühlingskonzerten an der Schule.
Der Devise, dass die Musik dabei immer auch eine Art Ventil und positiver Ausgleich zum Alltagsstress des Schullebens sein kann, folgte auch Lehrkraft Michael Karmann, der mit seiner Punkband „Houston McCoy“ für die eher lauten Töne des Abends sorgte. Im Frage-und-Antwort-Spiel „60 seconds“ sowie im privaten Austausch mit dem Moderator, berichtete der Geschichts- und Sowilehrer, dass die zeitgleiche Tätigkeit als Lehrkraft und als Mitglied einer Punkband sich nicht unbedingt ausschließen müsse. Dass schöne an der Musikrichtung Punkrock sei damals wie heute, dass sie ermögliche, jedem niederschwellig seine Kreativität auszuleben und diese ohne Hemmungen auf der Bühne zu zeigen, da die klassischen Regeln, Erwartungen und Vorgaben hier keine Beachtung finden. Das Proben mit der Band, das früher zeitweilig im ehemaligen ZAK in Jöllenbeck stattfand, in dem bereits Punklegenden wie die Toten Hosen spielten, sei deshalb auch viel mehr eine wohltuende Abwechslung und hilfreicher Rollenwechsel zugleich. Die bereits seit dem Jahr 2006 bestehende Band überzeugte die Besucherinnen zum Abschluss auf der Bühne mit selbstgeschriebenen Songs und machte dabei Vorfreude auf weitere kommende „Very Personals“ in der Aula.
Nigriny / Karmann