Historische Studientage des Abiturjahrgangs 2020 in Berlin und Potsdam
Wer einen Einblick in die bewegte Geschichte dieses Landes gewinnen möchte, wird um die Stadt Berlin als anschauliches Wahrzeichen dieser Geschichte nicht vorbei kommen. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die Themen des Zentralabiturs 2020 spürten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe zwölf fünf Tage lang den Spuren der Geschichte in Berlin und Potsdam nach. Unter der Leitung von Frau Winke, Herrn Königsberger, Herrn Magofsky und Herrn Nigriny, den Geschichtslehrkräften der Stufe, erkundeten sie innerhalb von vier Themenblöcken Stand- und Erinnerungsorte der beiden historischen Städte. Unterstützt wurden sie dabei von Herrn Karmann und Herrn Übler.
Den Auftakt der umfassenden Thementage stellte der „Stadtgang Mitte“ dar. Erste Anknüpfungspunkte bildeten zentral gelegenen Sehenswürdigkeiten und Erinnerungsorte wie das Brandenburger Tor, der Gendarmenmarkt, der Bahnhof Friedrichstraße, der Schlossplatz und die Museumsinsel. Daneben stand mit dem Besuch der Reichstagskuppel oder einem interaktiven Rollenspiele zum Gesetzgebungsverfahren im Bundesrat auch das politische System der Bundesrepublik im Zentrum.
Wie anschaulich die Geschichte der Stadt Berlins für die Geschichte des Landes in seiner Gänze erscheint, wurde den Schülerinnen und Schülern an den folgenden Tagen deutlich. An Orten wie der „Machtzentrale Wilhelmstraße“ wurde eindrücklich die Zeit des Nationalsozialismus greifbar. Gedenkstätten wie das ehemalige Strafgefängnis Plötzensee, die Ausstellung zum Deutschen Widerstand oder der Besuch des Informationszentrums des Holocaust Mahnmals boten Anlass zur Reflexion.
Einprägsam waren für die Gruppen ebenfalls die Stellen, die die Stadt als Ort der deutschen Teilung und gleichzeitig als Brennpunkt des Kalten Krieges erfahrbar werden ließen. Mit Blick auf die mahnenden Überbleibsel der Berliner Mauer und den sogenannten „Todesstreifen“ wurde den kommenden Abiturienten die Bedeutung einer geteilten Stadt und einer geteilten Nation bewusst. Spürbar wurde diese Erfahrung besonders an der Gedenkstätte Bernauer Straße oder dem ehemaligen Grenzübergang Bornholmer Brücke. Sinnbilder für die bewegenden Ereignisse des Mauerbaus und des Mauerfalls. Lange beschäftigte die Schülerinnen und Schüler obendrein der Besuch des Gefängnisses der Staatssicherheit in Hohenschönhausen.
Bevor es dann wieder zurück Richtung Bielefeld ging, stand noch die ehemalige Residenzstadt Potsdam auf dem Programm. Hierbei hielten unter anderem das Schloss Cecilienhof, jüngst erst durch die Ansprüche der Nachkommen der Hohenzollernfamilie in den Medien, Einsichten in die Beschlüsse der „Potsdamer Konferenz“ im Jahr 1945 bereit, ehe ein Stadtgang und der Besuch des Schlosses Sans Souci den Abschluss einer nachhaltigen Fahrt bildeten.
Für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe zwölf stellten die Studientage die letzte offizielle gemeinsame Schulfahrt dar. Die eigenständige Vorbereitung der einzelnen Themen und die daran anschließende Führung der Gruppen vor Ort, bietet den angehenden Abiturienten jedes Jahr auf ein Neues die Gelegenheit, die im Unterricht der Qualifikationsphase erarbeiteten Inhalte zu wiederholen, zu vertiefen und zu vernetzen. Die Erinnerungs- und Gedenkorte in Berlin und Potsdam lassen dabei die Geschichte lebendig werden.