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Schüler und Schülerinnen des Ratsgymnasiums und des Gymnasiums am Waldhof besuchen das CERN

Vom großen Teilchenbeschleuniger am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung, in der Schweiz hat so gut wie jeder schon einmal gehört. Aber diesen Ort wirklich zu besuchen und mit Wissenschaftlern am CERN über ihre Arbeit zu sprechen ist eine einmalige Chance und, das wissen wir spätestens seit der Serie "The Big Bang Theory", der Traum eines jeden Physikers.

Diese großartige Möglichkeit bot sich am 30. April 40 Schülerinnen und Schülern der Oberstufe, einschließlich des Physik LKs der Q1. Begleitet von Herrn Bormann und Frau Schulte konnten die Schüler und Schülerinnen einige Stunden am CERN verbringen und durch Vorträge, geführte Besichtigungen und Ausstellungen einen völlig neuen Eindruck davon gewinnen, wie moderne physikalische (Grundlagen-)Forschung betrieben wird.

Kernstück des CERNs ist der Large Hydron Collider, der mit einem Umfang von knapp 27 km den größten der insgesamt fünf Kreisbesschleuniger darstellt. An diesem werden zurzeit sieben Experimente durchgeführt, die Größten von ihnen sind ATLAS und CMS. ATLAS besteht in einem riesigen Detektor, durch den bei Zusammenstößen von stark beschleunigten Teilchen Extra-Dimensionen, Dunkle Materie und weitere Grundlangen für unser Verständnis des Universums erforscht werden. Erst am 4. Juli 2012 wurde durch ATLAS eine Theorie bestätigt, die schon seit den 1960er Jahren existierte: Die Entdeckung des Higgs-Bosons. Dieses nach dem britischen Physiker Peter Higgs benannte Teilchen ergänzt heute das Standardmodell der Physik so, dass erklärt werden kann, warum alles um uns herum überhaupt eine Masse hat.

Aber auch kleinere Experimente, die der Öffentlichkeit weniger bekannt sind, finden am CERN statt. So stehen beispielsweise in einer Halle, in der eigentlich supraleitende Kabel "trainiert" werden, zwei Metallcontainer, in denen die Wissenschaftler des CERNs auf die Bildung von Axionen hoffen, was einen erheblichen Fortschritt für die Erforschung der Dunklen Materie bedeuten würde: Das Experiment OSQAR. "In fünf Jahren gibt es für dieses Experiment entweder den Nobelpreis, oder alle haben es vergessen", scherzte eine Wissenschaftlerin des CERN.

Am Ende des Tages konnten alle etwas mitnehmen: Ein umfangreiches Verständnis für die Funktionsweise der Teilchenbeschleuniger, einen Überblick über die vielen Experimente, einen Eindruck von der Arbeit eines Wissenschaftlers am CERN.

Die Chance, dass im nächsten Jahr weiteren 40 Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit eröffnet wird, einen Blick auf das größte Experiment der Welt zu werfen ist nicht sehr groß, da  schon für den diesjährigen Besuch eine Vorlaufzeit von über einem Jahr benötigt wurde.

cern gruppe

 

Die Teilnehmer der Fahrt von 30.04.2018