Schülerinnen und Schüler des ehemaligen Theaterkurses der Q1 unter Leitung von Dominik Hummel begleiteten die Verlegung von fünf Stolpersteinen für die Familie Ernst Cosmanns vor deren ehemaligen Wohnhaus in der Karl-Eilers-Straße 11. Die Verlegung der Steine wurde durch die Einnahmen ermöglicht, die die Schülerinnen und Schüler mit den beiden Aufführungen ihres Theaterstücks „Sehen“ einspielten. Das Stück thematisierte das Schicksal von vier ehemaligen Schülern der Schule, von denen zwei Täter und zwei Opfer des NS-Regimes geworden waren. Cosmann selbst starb 1944 im Konzentrationslager Ausschwitz. Mutter und Brüder emigrierten nach England und Palästina.
Anlässlich der Verlegung durch den Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld, die auch musikalisch begleitet wurde, verlasen Marios Vafiadis, Laura-Marie Hage, Patrizia Agus und Ella Heinrichsmeyer eigens verfasste Texte, in denen sie sich mit dem Schicksal Cosmanns, aber auch der Bedeutung der Erinnerung sowie der eigenen Verantwortung gegenüber Antisemitismus und Ausgrenzung in der heutigen Zeit beschäftigten. Mia Schulz hatte ein Bild Ernst Cosmanns gezeichnet. Anika Tölke vom Stadtarchiv Bielefeld, dessen Team den Kurs bei den Recherchen für das Theaterstück begleitete, ergänzte Informationen zu den weiteren Mitgliedern der Familie. Als Anerkennung überreichte die Vorsitzende der Stolperstein-Initiative Bielefeld, Dr. Christine Biermann, den Schülerinnen und Schüler einen Patenschaftsbrief.
M. Karmann, 08.11.23