Vielleicht lag es am Schreibfehler in der Ankündigung: das „VORABIKONZERT“ des Abiturjahrgangs 2013 des Ratsgymnasiums schlug enorme Wellen in der Schule. Gedacht als Möglichkeit, im Vorfeld kommender Abiturfeiern schon mal ein finanzielles Polster zu schaffen, hatte die Stufe zu einem bunten Abend mit Musik, Literatur und Theater geladen. Was dabei an Eigeninitiative und Engagement von den Schülern geboten wurde, übertraf die Erwartungen des Publikums bei weitem und ließ den ökonomischen Aspekt der Veranstaltung mehr und mehr im Sande versickern. Von Klassik bis Rock, von Goethe bis Sketch ging es mit rasanter Dramaturgie und charmanter Moderation durchs Programm. Neben hinreißendem Geigenspiel, mitreißenden Klavierparts (auch zu vier Händen), überdurchschnittlich schönen Stimmen aus den Reihen der weiblichen Kursteilnehmer, tänzerischer Einlage, Jazz und hartem Band-Sound wurde das Publikum auch von komischen Talenten überrascht. Wohltuend wirkte sich dabei der Verzicht auf jegliche Comedy oder sonstige Anspruchslosigkeit aus. Individualität und Ausstrahlung zeigten sich bei allen auf der Bühne Agierenden, gleichwohl entging den Zuschauern nicht der Einsatz jener hinter den Kulissen. Hervorragende Teamarbeit und die Unterordnung unter die Sache bescherten den Schülern einen großen Erfolg. Angesichts der Zahl der Ensemblemitglieder muss auf Namen verzichtet werden, einer jedoch soll stellvertretend genannt sein: Christian Mattiat, musikalisches Allroundtalent, dem die Organisation der Veranstaltung im Wesentlichen oblag, und der nicht nur als Darsteller und Musiker, sondern auch als Komponist (Theme from a Star) mit The Wavecresters in Erscheinung trat, was die Mitschüler mit einem Blumenstrauß goutierten. In der am Ende von Beifall gefluteten Aula kaum zu übersehen: der Stolz von Lehrerschaft und Schulleiter. Er wird so schnell nicht verebben.

ABIKonzert1

Foto: Gloria Beckert und Christian Mattiat mit Quand meme je t’aime (Bodo Wartke)