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Die Partnerschaft zwischen dem "Rats" und derAbingdon School besteht seit 35 Jahren - Über 2.000 Schüler nahmen teil


Bielefeld (id). 35 Jahre ist es her, dass Alexander Potthoff und Michael Hissbach, damals Schüler des Ratsgymnasiums, per Anhalter in England unterwegs waren.
Auf ihr Daumenzeichen hielt mit James Cobban der damalige Direktor der Abingdon School und nahm sie ein Stück mit. Im Auto erzählten die beiden von ihrer Schule, das Gespräch wurde bei einem gemeinsamen Essen fortgesetzt, und als Resultat kam ein Schüleraustausch des Bielefelder Ratsgymnasiums mit der Abingdon School heraus. Der hat seit 1967 Bestand.
Zum 35. Geburtstag der Partnerschaft sind in diesen Tagen wieder 39 Neuntklässler aus der Stadt nahe Oxford nach Bielefeld gekommen. In knapp zwei Wochen können sie ein anderes Land, eine andere Kultur, ein anderes Schulsystem und viele gleichaltrige Partner kennen lernen - wie mehr als 2.000 Jugendliche vor ihnen.
Weil die Abingdon School eine reine Jungenschule ist, kommen die Mädchen von der zweiten Partnerschule, der School of St. Helen and St. Katherine, der Mädchenschule in Abingdon Und während die Schüler Gelegenheit haben, ihre Fremdsprachenkenntnisse praktisch anzuwenden, schauen sich die Lehrer einiges von ihren Kollegen aus den Partnerschulen ab. So wird am Ratsgymnasium seit diesem Schuljahr in der fünften Klasse sowohl Latein als auch Englisch unterrichtet. "Bei den Engländern haben wir gesehen, dass es kein Problem ist, gleich mit zwei Fremdsprachen zu beginnen", berichtet Schulleiterin Dr. Jutta Stehling - Schröer.
Neben dem Leben in den Partnerfamilien gab es für Gäste und Gastgeber ein umfangreiches Programm. Es wurden Fahrten nach Münster und ins Paderborner Nixdorf - Museum veranstaltet, die musikalisch begabten Schüler fuhren zu einer Musikfreizeit im schuleigenen Landheim auf Langeoog und die Sportler maßen ihre Kräfte bei einem deutsch - englischen Fußballspiel, das die Gastgeber mit 9:4 Toren für sich entscheiden konnten.
Wenn die Briten abgereist sind, kehrt für die Ratsgymnasiasten der Schulalltag wieder ein, ehe im Oktober die nächste Schülergruppe zum Besuch auf der Insel aufbricht. Die Partnerschaft zwischen den drei Schulen beschränkt sich übrigens nicht auf den Austausch in der neunten Klasse. Seit 15 Jahren gibt es auch ein gemeinsames Stipendienprogramm, das Schülern aus beiden Städten die Chance gibt, für sechs oder mehr Wochen am Unterricht in der Partnerschule teilzunehmen und dort die Sprachkenntnisse weiter auszubauen.

 


Aus: Neue Westfälische vom 15.02.2002