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Bielefeld (WB). "Nur wer sich verändert, bleibt sich treu." Eine Weisheit, die nicht von einem Philosophen der Antike stammt, sondern von Wolf Biermann. Das Ratsgymnasium wird auch in Zukunft seiner Tradition des Starts mit Latein in Klasse 5 treu bleiben, allerdings mit einer Neuerung. Seit Anfang dieses Schuljahres beginnen alle Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen wie bisher mit Latein als erster Fremdsprache, erhalten aber gleichzeitig einen für alle verbindlichen zweistündigen Englischunterricht. Damit will die Schule der Entwicklung Rechnung tragen, dass Englisch für die heutige Schülergeneration fast schon so etwas wie eine zweite Muttersprache geworden ist. Englisch begegnet den Kindern in der Freizeit, im Sport, in der Musik und nicht zuletzt, wenn sie einen Computer nutzen. Gleichzeitig, so die Rats - Pädagogen, erziehe Latein zu konzentriertem Arbeiten, erleichtere das Erlernen anderer Fremdsprachen.
Das in vielen Bielefelder Grundschulen praktizierte Konzept "Begegnung mit Sprache", das Grundschulkindern erste spielerische Kontakte mit Englisch ermöglicht, und die Pläne von NRW - Schulministerin Gabriele Behler, wonach Englisch in der dritten Klassen ab 2003 obligatorisch ist, waren für das Ratsgymnasium weitere Gründe, die neue Regelung "Lateinunterricht plus Englisch AG" in Sexta und Quinta einzuführen.
"Der Englisch Unterricht holt, wie man im Pädagogen Deutsch sagt, die Kinder dort ab, wo sei bereits stehen", sagt "Rats" - Direktorin Dr. Jutta Stehling - Schröer. In der obligatorischen zweistündigen Englisch - AG wird auf einen spielerischen, kreativen und handlungsorientierten Unterricht gesetzt. Die ersten Erfahrungen mit der neuen Kombination seien positiv.



Aus: Westfalen-Blatt vom 13.11.2001